Es ist also immer der Faktor Unsicherheit und das Hinterfragen des Bekannten, was eine Lebenskrise auslösen kann. Wenn plötzlich eintretende Erschütterungen wie z.B. ein Todesfall, eine Trennung, eine schwere Krankheit, Jobverlust, also einschneidende Erlebnisse hinzukommen, sind dies oft Auslöser für weitere Verstärker der Krise. 

So gesehen sind es immer die Unsicherheit und das Hinterfragen des Bekannten, die eine Lebenskrise ausmachen. Dabei kann eine initiale Erschütterung, häufig in Form eines einschneidenden Erlebnisses, der Auslöser sein, der weitere Gefühle der Verunsicherung nach sich zieht. Die Krise kann jedoch auch ohne eindeutig auszumachenden Auslöser entstehen: als Folge eines längerfristigen Entwicklungsprozesses oder zunehmenden Alters, etwa im Falle der umgangssprachlich viel beschworenen Midlife-Crisis. Dennoch lassen sich Ereignisse benennen, die bei Betroffenen häufig eine Lebenskrise oder einen anderen schmerzhaften psychischen Prozess — etwa eine Depression, Angststörung oder einen Burnout — auslösen können. Hierzu zählen sogenannte Life-Events, wie:

• Todesfälle
• Partnerschaftskonflikte, Trennungen und Scheidungen
• schwere Erkrankungen
• Arbeitsplatzkonflikte, Mobbing, Verlust des Arbeitsplatzes
• Gewalterfahrungen
• Ungewollte Kinderlosigkeit, Fehlgeburten

Lebenskrisen betreffen sowohl Männer und Frauen unterschiedlichster Altersklassen als auch Jugendliche, etwa in Zeiten der Pubertät, die zwangsläufig mit einer Neuorientierung und der Veränderung vom Kind zum Erwachsenen verbunden ist. Biografische Einschnitte, die als extrem belastend erlebt werden, führen indes nicht zwangsläufig und bei jedem Betroffenen zu einer Lebenskrise: Wie auch bei der Depression sind die Ursachen für das Auftreten von Lebenskrisen komplex und sowohl in der Umwelt als auch in der Persönlichkeit beziehungsweise den Anlagen des Individuums begründet.